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DAS FLORIANIPRINZIP

Früher war es üblich, die Hilfe des Heiligen Florian anzurufen, der als Schutzpatron für die Abwendung von Feuer und Dürre zuständig ist. In der volkstümlichen Verbreitung fanden Sprüche und Stoßgebete zur damaligen Zeit größter Beliebtheit.

»Es brennt, o heiliger Florian, 
heut aller Orts und Enden: 
Du aber bist der rechte Mann 
solch Unglück abzuwenden.«

Ein Spruch aus der damaligen Zeit der vermutlich von einer ironisch gemeinten Votivtafel stammt und das Prinzip prägnant erläutert ist Folgender:

Oft liest man auch statt behüt das Wort verschon. Im Niederösterreichischen Raum und in Teilen Oberbayerns allgemein bekannt ist auch das nicht ernstzunehmende Stoßgebet welches auf dem Spruch des Heiligen Florian aufbaut.

»Heiliger Sankt Florian,
du Wasserkübelmann,
verschon‘ mein Haus,
zünd‘ andere an.«

Der Spruch stammt aus dem Mittelalter als die in magisch-religiösen Vorstellungen befangenen Menschen eher mit Aberglauben anstand Handeln Brände bekämpfen wollten. So konnte man seiner Zeit feuerabwehrende Amulette, Feuersegen oder später sogar Beschwörungsteller erwerben.

Erst als man verstand, dass im Brandfall nur gut organisierte und energische Löschmaßnahmen das Schlimmste verhindern konnten, Regeln zum Umgang mit offenen Feuer durchgesetzt wurden und gleichzeitig Bauvorschriften durchgesetzt wurden, die eine Brandausbreitung und eine wirksame Brandbekämpfung ermöglichen, war die Zeit der großen Städtbrände vorbei. 

Einer anderen Vermutung nach entstammt der gleiche Spruch einem Spottlied, das Neider zum Salzburger Dom wallfahrenden Pinzgauern bereits vor Jahrhunderten gedichtet haben. Hier ein Beispiel einer der verschiedenen existierenden Versionen des Textes:

»Heiliger Sankt Florian
Verschon’ vorm Brand mein Haus!
Zünd’ lieber das vom Nachbarn an
Und meins lass besser aus.
«
 

Das Floriani-Prinzip oder die Sankt-Florian-Politik steht auch für die Verhaltensweise, Bedrohungen nicht zu lösen, sondern auf andere abzuwälzen, wie man es oft in der heutigen Politik und in sämtlichen modernen Ranghierarchien findet.

Auch die Bauernregel für den 4. Mai ist dem Heiligen Florian gewidmet, und beinhaltet zu einem Teil das Florianiprinzip;

Der Florian, der Florian, noch einen Schneehut tragen kann.
St. Florian, St. Florian, verschon' mein Haus, zünd andere an.